Hilft CBD gegen Schmerzen?

Im Internet findet man viele Artikel über die potenziellen Wirkungen von CBD. Oft wird behauptet, es helfe gegen Schmerzen, sei entzündungshemmend oder könne sogar Angststörungen entgegenwirken. Doch stimmt das wirklich? Ist CBD wirklich das Heilmittel gegen Schmerzen und Beschwerden?

Zunächst einmal möchten wir klarstellen: Schmerzen sind nicht gleich Schmerzen. Wenn du dir das Bein brichst oder dich am Herd verbrennst, leidest du erst mal an starken Schmerzen, die aber nach einer relativ überschaubaren Zeit (meistens ein paar Tage oder Wochen) wieder verschwinden. Das sind sogenannte akute Schmerzen. Sie sorgen unter anderem dafür, dass du die betroffene Körperstelle vor weiterer Belastung schützt. Wenn deine Schmerzen länger als drei Monate anhalten, solltest du schnell zum Arzt, denn dann leidest du unter einer anderen Art von Schmerzen, bei denen wahrscheinlich Nervenschäden vorliegen: chronische Schmerzen. Hier signalisiert der Körper dir meist keine Verletzung oder Krankheit mehr, denn hier haben sich die Schmerzen selbst zur „Krankheit“ entwickelt.

Wenn du Schmerzen spürst, liegt das daran, dass Reize über das Nervensystem des Körpers an das Gehirn gesendet und dort als Schmerzen erkannt und gespeichert werden. In vielen Fällen greifen wir bei akuten Schmerzen zu Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen oder einer schmerzstillenden Salbe. Doch stellen natürliche Wirkstoffe wie CBD eine echte Alternative gegen akute oder sogar chronische Schmerzen dar?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zunächst anschauen, welche Rolle das Endocannabinoid-System im Schmerzprozess spielt. Wer noch keine Ahnung hat, was das überhaupt ist und wie es funktioniert, sollte vorab unseren Artikel über das Endocannbinoid-System lesen. Wie wir dort bereits erklärt haben, verfügt dieses System über CB1 und CB2-Rezeptoren an denen nicht nur die körpereigenen sondern auch pflanzliche Cannabinoide andocken können. Da viele dieser Rezeptoren auch im zentralen Nervensystem und im Gehirn verortet sind, wird davon ausgegangen, dass dieser Prozess auch das Schmerzempfinden und Entzündungen regulieren kann. Man geht davon aus, dass das Endocannabinoid-System dafür sorgt, dass unser Schmerzempfinden nicht zu hoch ist. Es wird auch angenommen, dass Personen mit vielen Endocannabinoiden eine geringere Schmerzmitteldosis brauchen als Personen mit wenigen Endocannabinoiden.

CBD ist zwar kein körpereigenes Cannabinoid, es wird jedoch angenommen, dass es auch auch an CB1 und CB2 Rezeptoren andockt und dadurch Enzyme behindern kann, die endogene Cannabinoide im Körper verringern. Dadurch würden mehr dieser Cannabionoide erhalten bleiben, die durch die Aktivierung der Rezeptoren die Übertragung der Schmerzreize potenziell hemmen könnten. Man geht also davon aus, dass CBD Schmerzen bzw. das Schmerzempfinden verringern könnte. Die Wirkung auf Schmerzen ist zwar wissenschaftlich noch nicht genug belegt, jedoch berichten viele Menschen, dass es ihnen persönlich geholfen hat. Es ist höchst individuell, wie und vor allem wie schnell CBD bei Personen wirkt, da innere wie äußere Faktoren (Genetik, Geschlecht, Stress, etc) eine wichtige Rolle spielen. Wir empfehlen dir – wie immer – deine eigenen Erfahrungen zu machen und auszuprobieren, ob sich CBD positiv auf deine Schmerzempfindlichkeit auswirkt.

Da CBD oft erst Wirkung zeigt, wenn es regelmäßig über eine längere Zeit genutzt wird, ermutigen wir dich es nicht direkt aufzugeben, wenn du keinen kurzfristigen Erfolg hattest. CBD hat besonders viel Potenzial im Zusammenspiel mit anderen Therapieformen. Am besten du fragst deinen Arzt, ob CBD für dich als Therapieform infrage kommen würde und ob es Wechselwirkungen mit Medikamenten gibt, die du eventuell einnimmst. Wir möchten und dürfen auch zum Thema Schmerzen keine Heilversprechen machen. Hör auf deinen Körper und suche bei weiteren gesundheitlichen Fragen am besten einen Arzt auf.

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